Donnerstag, 28. November 2013

Daiwa Tatula Type R HL Review

Die Daiwa Tatula (Type R) kommt mit recht vollmundigen Versprechungen von wegen robust, sanft laufendes Getriebe, günstig im Preis und tolle Wurfeigenschaften. Viel Marketing, bleibt die Frage ob die Tatula hält was sie verspricht?

Robust

Das Getriebe ist vom selben Material welches Daiwa Ryoga/Z 2020 oder auch Shimano Antares verwenden. Das Antriebsrad ist allerdings nicht so breit wie bei oben genannten, deutlich teureren Rollen. Also eine Spur weniger stabil. Kein Alu-Hauptzahnrad wie man es bei so manchem direkten Konkurrenten der Tatula findet - das schlägt sich natürlich aufs Gewicht wieder. 215g schwer ist die Tatula Type R laut Hersteller, aufgrund der Aluminium Konstruktion welche einen robusten Eindruck hinterlässt. Weiters hat die Tatula Type R und so weit ich informiert bin auch die normale Tatula ein 2. Kugellager an der Kurbelachse (siehe Foto) - ein Lager an dieser Stelle besitzen normalerweise nur weit teurere Rollen.


Eine ähnliche Konstruktion wie das von Shimano "X-Ship" genannte Feature findet man am Piniongear - das hilft nicht nur der Robustheit sondern auch der Laufkultur der Rolle. "Air Rotation" nennt sich dieses bei der Daiwa Tatula. Die Duraluminiumspule wiegt 16,2g ohne Kugellager, welches nicht mehr an der Spule sitzt - Air Rotation sei dank.

Getriebe

Wie schon unter "Robust" erwähnt ist das Getriebe fast auf dem Niveau einer Daiwa Z oder Ryoga - also solide, aufgrund der selben verwendeten Materialien. Von der Konstruktion her fühlt sich das Getriebe nach Oberklasse an dank der Air Rotation, besser als der Preis der Rolle es vermuten lassen würde. Bleibt die Frage wie exakt die Tatula Serie verarbeitet ist, da nur "Made in Thailand". Das kann nur Langzeiterfahrung zeigen. Die Spulenlager der Type R sind übrigens Daiwas CRBB Kugellager, ein Tuning zu Abec 7 würde hier definitiv etwas bringen. Oder man öffnet die CRBB Spulenlager und entfernt das viele Öl - bringt auch mehr Leichtlauf. Insgesamt hat die Tatula/Tatula Type R 7 Kugellager und 1 Walzenlager. Mit etwas Tuning (siehe weiter unten) sind es 11 Kugellager/1 Walzenlager.

Preis

Für 180 Euro all inclusive welche ich für die Tatula Type R inkl. Versand/Zoll und 20% Steuer bezahlt habe muss man einfach sagen - Preis/Leistung hervorragend. Für Bastler mehr als interessant - wer 20 Euro zusätzlich opfert für ein paar Handle-Kugellager und die originalen Lager reinigt, bekommt ein Laufverhalten geboten wie es bei 500-600 Euro Baitcastrollen seinesgleichen sucht.

Wurfeigenschaften

Der "Bereich" in dem sich die Rolle wohl fühlt sind Köder ab etwa 6g, optimal wird es ab 10g aufwärts - da fliegt alles sehr weit und geschmeidig (weniger Schnur-Rupfen dank TWS) in Richtung Horizont. Die Tatula Type R braucht sich wirklich nicht verstecken - mehr als nur gute Wurfweite, für den Preis gibt es keine andere Baitcast Rolle welche einen 15g Köder entspannter wirft, da das TWS die Schnur sehr geschmeidig sowie gleichmäßig frei gibt während des Wurfs.


TWS (T-Wing System)

TWS bzw. T-Wing System ist kurz erklärt schlicht und einfach die Schnurführung. Welche sich bei der Tatula weit öffnet wenn man die Freilauftaste drückt und zu einem Nadelöhr schließt sobald gekurbelt wird.
TWS gibt es nur bei Daiwa (bei allen T3 Modellen sowie der Daiwa Tatula/Tatula Type R in etwas abgeänderter Form).

offen (beim Wurf)
geschlossen (beim Köder einholen)

Tuning

Wer sich nun die Daiwa Tatula Type R kauft und bewusst keine High-End Baitcastrolle, wird soweit man annehmen kann nicht hunterte Euro in Tuninghandles/Tuningkugellager/Tuningknobs sowie sonstige Anbauteile stecken. Preisgünstiges Tuning ist also gefragt. 4 Plastikbushings (2 in den Knobs sowie 2 am Wormshaft) kann man austauschen - Kugellager durchschnittlicher Qualität sind ausreichend. Einen Carbontex Washer kann man ebenso unters Hauptzahnrad bauen statt dem roten kleinen Washer, welcher hier sitzt. Etwa 20 Euro fürs Tuning und man wertet die Rolle nochmal deutlich bei Laufkultur und inneren Werten auf - sehr zu empfehlen. Mit Abec 7 Spulenlagern kann ich mir gut vorstellen das die Wurfweite an die aktuellen Topmodelle herankommt. Wer das Maximum herausholen möchte dem sei eine Reinigung aller Kugellager oder ein Wechsel auf Abec 5 Lager sowie Abec 7 Spulenlager empfohlen.

Mit gereinigten und geölten Original-Kugellagern sowie den Spulenlagern gereinigt und trocken läuft die Rolle angekurbelt wie im Video ersichtlich sehr sehr lange nach.


Fazit

Normal aus der Packung ist die Daiwa Tatula Type R, welche sogar mit einer Bedienungsanleitung auf Deutsch kommt die 180 Euro meiner Meinung nach wert. Alu Gehäuse, stabiles Getriebe mit einem Konzept welches es sonst nur bei teureren Rollen gibt, gute Bremse, T-Wing System für entspanntes werfen, Magnetbremse mit 20 Einstellungen von aussen zu bedienen - was will man mehr, bis auf einen Klicker an der Spulenbremse? Diese Features sind mehr als man bei der Konkurrenz bekommt, allerdings muss man dafür das relativ hohe Gewicht im Vergleich zu Konkurrenzprodukten in Kauf nehmen. Aber eine robuste Konstruktion bringt eben meist etwas mehr auf die Waage.

Mit dem 0-8-15 Tuning welches ich der Rolle verpasst habe (1 Ringwasher, 4 kleine Kugellager mittlerer Qualität eingebaut) bringt die Type R zwar ein paar Gramm mehr auf die Waage, zeigt aber nochmals deutlich bessere Laufeigenschaften. Sie läuft sanft und leicht an (nicht auf dem Niveau einer Antares, aber tadellos) und hat mit dem T-Wing System einen Trumpf im Wurf, der die Konkurrenz alt aussehen lässt. Dank der 16,2g schweren Spule samt passender Schnurfassung ist sie definitiv nicht für Finesse Anwendungen gemacht, alles andere meistert sie aber mit Bravour. Insgesamt gesehen hält sie also alle Versprechen ein - Robust, gutes Getriebe, tolle Wurfeigenschaften, leichte Einstellmöglichkeiten von aussen sowie günstiger Preis.

Die Tatula oder Tatula Type R eignet sich auch optimal für Angler welche das Werfen mit Baitcast Rollen lernen möchten, aufgrund ihrer einfachen Bedienbarkeit. Ich gehe mal davon aus das es auch die Type R nach Europa schaffen wird (die normale Daiwa Tatula gibt es ja schon).

 Bedienungsanleitung auch auf Deutsch
 Etwas Tuning muss sein
 Eine ungewöhnliche Größe für ein Spulenlager
4 Plastikbushings entfernt - nun 11 Kugellager/1 Walzenlager
 Tatula Rute samt Tatula Type R
 Größenvergleich mit der deutlich leichteren aber bei weitem nicht so robusten Abu Revo Premier 2013

Dienstag, 26. November 2013

Daiwa Tatula Casting Rod 7'2" Heavy Review

Es geht um die neue Tatula Rutenserie, die Heavy Version in der Länge 7 Fuss, 2 Inch mit einem Wurfgewicht von angegebenen 3/8 bis 1 1/2 Unzen. Also etwa 10-45g. Das Wurfgewicht finde ich relativ korrekt angegeben. Die Rute selbst weist eine "Fast" Aktion auf, 9 Fuji Alconite Ringe (keine Microguides) sowie einen Rollenhalter mit Alu Feststellschraube und recht ansprechendem Design. Ein Hakenhalter ist ebenso am Blank angebracht. Insgesamt ist die Verarbeitung für eine Rute dieser Preisklasse als gut zu bewerten. Der Blank selbst schön straff, sehr leicht sowie dünnwandig. Der als Split Grip aufgebaute Griff der Rute liegt angenehm in der Hand. Das Design wirkt mit dem goldenen Elementen auf Schwarz schon fast edel, wüsste man nicht das die Rute in den USA für nur 150 Dollar (momentan etwa 110 Euro) im Laden steht. Schnurklasse der Tatula Heavy Casting 12-25lbs.

Benötigt man nicht die höchste Feinfühligkeit eines sehr teuren Topmodells oder das auf den Gramm genau niedrigste Rutengewicht ist die Tatula Serie eine ausgezeichnete Option zu einem sehr günstigen Preis. Diverse Modelle von der Standard 7 Fuss Medium Casting Rute bis hin zu mehreren Spinruten gibt es. Einteilig sind alle.

Meine Tatula Heavy habe ich noch nicht gewogen, aber eine Medium Heavy 6 Fuss 10 Inch wiegt 3,7 Unzen bzw. 105g laut einem amerikanischen Angler. Also nicht extrem leicht, aber auch nicht zu schwer.

Wer eine elegant wirkende preislich nicht allzu teure Rute mit dünn-wandigem Blank und vernünftigem Gewicht sucht ist hier sicher richtig.



Shimano new Metanium 2013 Review

Die neue Metanium 2013 von Shimano übernimmt einige Features von der Shimano Antares 2012 - nur ein zweites Kugellager an der Kurbelachse sucht man bei der Metanium vergeblich, welches bei der Antares verbaut ist - sonst ist vieles ähnlich oder gar gleich. Mircro Gears, X-Ship, SVS Infinity Zentrifugal-Bremssystem, nach vorne versetzte konische Schnurführung, sehr sanfter Lauf und liegt angenehm in der Hand. Alles Eigenschaften welche sie mit der Antares teilt. Mit Yumeya Tuningspule so wie ich sie verwende bringt sie knapp 170g auf die Waage. Wirft alles ab 2,5g aufwärts. Die Yumeya Magnesiumspule verwandelt die Metanium im Handumdrehen in eine reine Finesse Baitcaster.

Um die Pins der Zentrifugalbremse ein- oder auszuschalten ist es notwendig die Rolle zu öffnen. Der Seitendeckel ist beim öffnen der Metanium lose - im Gegensatz zur Antares wo er nicht verloren gehen kann da er hier befestigt ist. Für die groben Einstellungen muss man also den Seitendeckel abnehmen, Feineinstellungen können von außen vorgenommen werden in Schritten von 1-6 gleich wie bei der Antares.

Das Hauptzahnrad besteht aus Aluminium, irgendwo muss ja das geringe Gewicht seinen Ursprung finden. Allerdings ist der Durchmesser gewaltig, um über 10 % größer als das Hauptzahnrad der Antares obwohl die Metanium kleiner ist. Mit der 6.2:1 Übersetzung ergibt das enorme Kurbelpower. Die Bremswasher sind ebenfalls beide größer als die der Antares. Kurios bei solch einer kleinen leichten Rolle übergroße Zahnräder und sehr große Bremsen zu verbauen. Warum Shimano diesen Weg bei der leichten kleinen Rolle geht weiß ich nicht.

Von den Wurfeigenschaften bzw. möglichen Wurfweiten her ist die Metanium auf ausgezeichnetem Niveau ähnlich der Antares, gleiches Zentrifugalbremssystem, ähnliche flache Yumeya Magnesiumspule, gleiche Spulenlager. Abec 7 Kugellager würde ich nicht empfehlen, Shimanos S-ARB sind ausreichend.

Preislich liegt die Metanium samt Yumeya Spule fast schon gleich auf mit der Antares. Der Einsatzbereich der Metanium mit Yumeya Spule ist vor allem die feine Angelei mit dünner Mono/Fluro - allerdings sollte die starke Bremse richtig eingestellt sein. Ohne Tuningspule glaubt man eine andere Rolle in Händen zu halten und der Einsatzbereich verschiebt sich im Wurfgewicht deutlich nach oben, Finesse Köder passen dann nicht mehr zu ihr.

Insgesamt ist die Metanium mit der Yumeya Spule ein 2 in 1 Konzept - Finesseangeln und nach Spulenwechsel auf die normale Duraluminiumspule alle sonstigen Köder. Praktisch sofern gebraucht.

Von der Verarbeitungsqualität ist die Metanium allerdings unterhalb der Antares anzusiedeln. Die Antares wirkt einfach deutlich hochwertiger.


Daiwa Z 2020 HL Review

Wie man schon von den Bildern meinems Carbontex Umbaus der Ryoga und Daiwa Z vermuten konnte, sind diese 2 Baitcast Rollen mehr als nur ähnlich. Beide haben die gleichen Lager an den selben Stellen, die gleiche Bremse, gleich große Antriebszahnräder, gleiche Getriebematerialien sowie die gleiche Kurbel und Kurbellänge. Ebenso besitzen beide eine zusätzliche Rücklaufsperre sowie die gleiche Schnurfassung.

Die Unterschiede liegen eher im Detail, die Daiwa Z 2020 weist eine nach vorne versetzte konische Schnurführung auf, ähnlich der Antares, weiters ist die Z mit 265g Gewicht um etwa 30g leichter als die Ryoga 2020. Der Schnureinzug ist ebenso ein anderer aufgrund unterschiedlicher Übersetzungen. Bei der Daiwa Z zeigt sich die Magnetbremse etwas umfangreicher ausgestattet, aus 3 groben sowie 20 Feineinstellungen (gesamt 60 Einstellungsmöglichkeiten) kann gewählt werden. Diese 60 Einstellmöglichkeiten sind recht einfach von aussen zu verstellen.

Hätte die Daiwa Z 2020 nicht einen etwas eigenartigen Plastikseitendeckel inklusive fummeliger Schraube mit der man diesen fest zieht, könnte man diese Rolle ebenso in die Kategorie "extrastabil" stecken wie die Ryoga. So knackt der Seitendeckel hin und wieder wenn man die Rolle fest in der Hand hält und mit dem Köder arbeitet, der Deckel bleibt aber grundsätzlich dort wo er hingehört und erfüllt auch keine wichtige sonstige Funktion.

Was kann die Daiwa Z nun eigentlich? Sie ist quasi die Mischung aus Ryoga 2020 und Antares 2012. Dank der 17g schweren Spule welche von Werk aus verbaut ist bzw. der 2014 RCS Spule welche in meiner Daiwa Z sitzt und ein paar Abec 7 Kugellager welche ich noch eingebaut habe, wirft die Rolle sehr gut und weit. Nicht ganz so spektakulär wie eine Shimano new Antares 2012 aber dafür fast so stabil beim Gehäuse wie eine Ryoga 2020 - mittendrin statt nur dabei, so auch das Rollengewicht. Eine Rolle für fast alles wenn man so will, es gibt wohl wenig das die Z 2020 an Ködern nicht werfen oder an Fischen fangen könnte. Selbst fürs Salzwasser ist sie genauso geeignet wie die Daiwa Ryoga.

Am besten beschreibt man die Daiwa Z als Allround Baitcaster hoher Güte mit sehr guten Wurfqualitäten, einer mittleren Schnurfassung sowie Bremse und einem stabilen Getriebe.
Sieht man von den 265g der Daiwa Z ab und tunt die Rolle etwas kann sie ab 5g aufwärts alles werfen, bietet ab etwa 10g gute Weiten und kann selbst im Salzwasser eingesetzt werden. Eine für alles sozusagen.

Erwähnt werden sollte vielleicht noch das die Bremse klickt, sofern ein Fisch Schnur nimmt. Allerdings habe ich meinen Klicker entfernt, ebenso wie auch bei der Ryoga. Stört mich persönlich irgendwie und sorgt für Metallabrieb welcher sich an den Washern festsetzt.

Spezielle Schnurführung - ähnlich der Shimano Antares



Montag, 25. November 2013

Shimano new Antares L Review

Die Antares 2012 hat äussere Ähnlichkeit mit dem T1000 aus dem Film Terminator 2. Das silberne Finish glänzt sehr stark, ein Abschreckungsfaktor ...denn auch Fische sehen Leichtreflektionen über Wasser. Sieht schön aus bringt aber eher negativen praktischen Nutzen mit sich. Sonst allerdings fühlt sich die Antares zumindest in meinen Händen ausgezeichnet an, sehr schön rund gebaut liegt sie wirklich optimal in der Hand - besser hab ich es noch bei keiner BC erlebt.

Von der Ausstattung her lässt sie wenig zu wünschen übrig, Abec 7 Spulenlager Tuning kann man sich hier sparen (ich hab trotzdem welche verbaut - Laufzeit der Spule ohne Schnurfüllung etwa 40 Sekunden), ebenso den Kauf einer Tuningspule - denn diese gibts ab Werk. Eine flache Magnesiumspule mit gerade mal 15g Gewicht. Viele Teile der Antares bestehen aus Magnesium, was das relativ geringe Gewicht von gewogenen 226g erklärt, welches wohl mit mehr Aluminium nicht erreicht worden wäre. Kugellager weist sie je 2 an Knobs, 2 an der Kurbelachse, 2 am Pinion sowie 2 an der Spule auf, sowie 1 Walzenlager. 2 Lager für den Wormshaft sucht man hier vergeblich, ebenso wie eine zusätzliche Rücklaufsperre. Die 2 fehlenden Lager am Wormshaft sind nicht zu bemerken wie ich finde. Der Lauf ist durch das Micro Module Gear (kleinere Zahnräder an Pinion/Antriebsrad) sowie das doppelt gelagerte Piniongear (Shimano nennt das X-Ship) wirklich seidenweich beim einkurbeln des Köders. Die Bremse ist durchschnittlich, Kurbelpower nur gehobene Mittelklasse, trotz der niedrigen Übersetzung. 65cm Schnureinzug beim normal übersetzten Modell sprechen für eher langsam geführte Köder.

Wo die Antares wiederum glänzen kann ist Wurfweite, vor einer Daiwa PX braucht sie sich nicht zu verstecken, wenn es nach unten geht im Wurfgewicht - flache Magnesiumspule sei Dank, wie ich schon im 1 zu 1 vergleich feststellen durfte. Sind die Pins (vorzugsweise die weißen!) mal richtig eingestellt gibt es kaum einen Gegner für diese Rolle bis auf Rollen mit flachen Finessespulen. Ein Rip Bait wird ebenso auf enorme Weite gebracht wie jegliche T-Rigs, Jigs, Crankbaits, weightless Köder usw. Egal was ans Vorfach gebunden wird, es gibt keine Rolle welche der Antares vom Feeling sowie Wurfweite im Bereich 10-30g das Wasser reichen kann. Selbst ein halbherzig aus dem Handgelenk geschüttelter Wurf fliegt und fliegt. Butterweich beim Einkurbeln, ausgezeichnete Wurfweite, liegt entspannt in der Hand um den ganzen Tag damit zu angeln - viel mehr kann man sich kaum Wünschen.

Einen Nachteil hat aber auch das neue Zentrifugalbremssystem der Antares, wird mehr gebraucht als Feineinstellungen, ist ein öffnen des Seitendeckels unvermeidlich. Pins müssen aktiviert oder deaktiviert werden und der Seitendeckel wieder geschlossen. Ist man genötigt oft grobe Einstellugen vorzunehmen, empfiehlt sich eher eine Baitcaster bei der die Einstellungen von aussen vorgenommen werden können.

Was macht die Antares noch einzigartig abgesehen von den Mirco Module Getriebe und dem verbauten Magnesiumteilen? Erwähnenswert wäre da noch die konische nach vorne versetzte Schnurführung, ausserdem die hochwertige Verarbeitung der Rolle. Möglich ist ein Upgrade auf Carbontex Washer, wenn dann aber am besten gleich nach dem Kauf. Das Washermaterial welches vom Werk her verbaut ist frisst sich so stark in das Material des Getriebes sodass es nicht mehr gereinigt und auch nicht mit einer Edelstahlbürste herausgebrusht werden kann.

Insgesamt ist die Rolle quasi der Ferrari unter den BCs, in kundigen Händen hat sie keinen Gegner was Wurfweite im Bereich 10-30g angeht, sehr schön designt und angenehm zu angeln, aber nichts für hohe Wurfgewichte, da die Magnesiumspule abgesehen vom dünnen Material schon mit ihrer geringen Schnurfassung andeutet das sie nicht optimal für dicke Schnüre oder schwere Köder ist.

Hier noch ein Video zum Innenleben und der Wurfleistung (mit einem 21g Testgewicht auf 99m) der Antares - denn dafür wurde sie ja wie es scheint gebaut: http://www.youtube.com/watch?v=CSKjAIb8oxk

Konische Schnurführung - ähnlich der Daiwa Z2020





Sonntag, 24. November 2013

Daiwa Ryoga 2020 L Review

Daiwa Ryoga 2020 L - eine mehr oder weniger vom Wormshaft übers Gehäuse bis zur Freilauftaste aus Aluminium bestehende Rolle, ausgestattet mit der Maximalanzahl an Kugellagern welche sich halbwegs vernünftig in eine Rolle verbauen lassen. Je 2 an den Knobs, 2 an der Kurbelachse, 2 am Wormshaft, 2 an der Spule und nochmal 2 am Pinion. Sowie 1 Walzenlager und eine zusätzliche Rücklaufsperre. Also 12 Kugellager 1 Walzenlager.

Das ganze lässt schon erahnen das die Rolle einwandfrei läuft, sowie recht stabil wirkt, vom Auftreten her wie ein Panzer, hab ich nichts desto trotz in Abec 7 Lager investiert und das ganze mit einer leichteren RCS 2020 Spule aus einer Daiwa Z ergänzt. Gleiche Schnurfassung wie die Standardspule welche 2g mehr auf die Waage bringt - praktische Sache.

Mit der 17g RCS Spule ist es möglich Köder ab 10g auf sehr gute Weiten zu befördern. Muss es mal unter 10g sein, funktioniert das ebenso. Natürlich braucht niemand eine Ryoga wenn er Forellenangeln oder Barschangeln geht, aber es zeigt wie vielseitig (nach unten hin im Wurfgewicht) und hochwertig diese Rollenserie ist. Weiters liegt die Magnetbremse mit ihren 20 Einstellmöglichkeiten aussen, also kein öffnen der Seitenteile von Nöten wenn sich Wind/Wurfgewicht/Wurfstil usw. ändern sollten.

Den Einsatzbereich für welchen die Ryoga Rollenserie gebaut wurde, kann man grob mit Light-Jigging im Salzwasser sowie Heavy Cover beschreiben und das zeige ich am besten mit dem Produktvideo der Ryoga: http://www.youtube.com/watch?v=-ByI9tGPlQg

Salzwasserfest, Verwindungssteif, für hohe Kurbelkräfte ausgelegt - das zeichnet die Ryoga aus (egal welches Modell). Allesamt Eigenschaften welche fürs Jiggen gebraucht werden bzw. um dem Fisch keine/wenig Schnur zu geben und ihn von Hindernissen einfach wegzukurbeln. Starke Bremse oder hohe Schnurfassung Fehlanzeige. Die Bremse ist guter Durchschnitt, Schnurfassung ebenso für eine Rolle dieser Größe.

Die Bremse weist einen Klicker bei Schnurabzug auf, welcher sich aber entfernen lässt.

Sinnvoller Einsatzbereich in unseren Breiten: alle Köder welche anständig Druck machen sowie hohe Kurbelkräfte brauchen, weiters Heavy Cover. Ein zusätzlicher Aspekt ist der sehr langsame Schnureinzug des 5.1:1 übersetzten Modells.

Sinnvolle Upgrades wären evtl. Carbontex Washer - falls größere Fische das Ziel sind.

Ryoga 2020L mit ZPI Alu Knobs, Carbontex Washer, RCS 2020 Tuningspule, Abec 7 Spulenlagern






Sonntag, 17. November 2013

Carbontex Upgrade Shimano Antares 2012 und Metanium 2013

Hier noch eine kurze Anleitung wie das mit den Carbontex Washern bei der Shimano new Antares 2012 sowie new Metanium 2013 aussieht.

Bei der Antares würde ich das Upgrade im Neuzustand empfehlen da sich die Originalwasher in das Material des Hauptzahnrads fressen. Für beide Rollen kann je 1x Carbontex Washer Size #48 im Originalzustand sowie 1x #54 mit angepasstem Innendurchmesser verwendet werden.

Das Haupzahnrad der Metanium ist im Durchmesser deutlich größer als das der Antares - kurios, ist aber so. Ebenso sind die Originalbremswasher der Metanium deutlich größer - siehe Bild 1 rechts zum Vergleich.


Antares 2012




Metanium 2013



Carbontex Washer in Baitcast Rollen Daiwa Z 2020 HL und Ryoga 2020 L

Der Einbau gestaltet sich an sich nicht allzu schwierig, allerdings muss bei manchen Washern der Innendurchmesser mit Hilfe es Dremel Multi leicht erhöht werden. Die Bremskraft nach dem Umbau wird leicht steigen, der größte Vorteil ist aber der gleichmäßigere Schnurabzug sowie die gleichmäßigere Bremskraftsteigerung beim zudrehen der Sternbremse.

Hier die Infos wie das bei einer Daiwa Z2020HL sowie Ryoga 2020L aussieht.

Gebraucht wird jeweils 1x Carbontex Washer Size #48 sowie 1x #53. Bei #48 den Innendurchmesser mit Hilfe eines Dremel um etwa 1-2mm erhöhen bis er passt. #53 kommt in das Bronzegetriebe und passt exakt, #48 auf die Scheibe wo die Backup AR greift.

Drag Grease nicht vergessen, ebenso darauf achten das das Backup AR bei der Ryoga bzw. Z2020 wieder richtig installiert wird. Noch größere Carbonscheiben passen leider nicht. Am letzten Bild sieht man die Auswahl der Spulen für diese Rollenmodelle - 3 mögliche stehen zur Auswahl mit unterschiedlichen Gewichten sowie Schnurfassungen.


Daiwa Z2020HL



Ryoga 2020L



Carbontex Upgrades

...da die Firma Smoothdrag welche die sogenannten Carbontex Washer verkauft in den USA und mittlerweile auch in Europa recht bekannt ist, möchte ich das Thema Bremswasher einmal aufgreifen.

Diese Washer sind vergleichbar mit den Bremsbacken eines Autos - sie nutzen sich ebenso ab, sind allerdings aus weicheren Materialien sowie von runder Bauform. Sie werden in einer normalen Angelrolle zwischen den Stahl/Alubremsscheiben eingebaut und helfen den Fisch müde zu "bremsen". Die Washer der Firma Smoothdrag sind aus Carbon und auf der einen Seite grob auf der anderen fein bei den kleinen Durchmessern. Bei den größeren Washern sind beide Seiten grob.

Aber nun zum wesentlichen - man bekommt diese Washer in diveresen Größen für alle möglichen Rollen.

An einem Beispiel möchte ich erklären wie das in etwa aussieht. Man bestellt sich die passenden Washer - Kosten pro Stück etwa 3 Euro. Danach fettet man sie nach Möglichkeit leicht ein und baut sie statt den alten ein.

Das Ergebnis kann vielfältig sein, in meinem Fall - Stefan und ich haben uns die Carbontex für Süsswasser sowie Salzwasserrollen bestellt, ist die Bremskraft nach dem Umbau schon fast zu hoch.

Bei einer Stella 4000 des aktuellen Modells sieht es folgendermaßen aus:


  • Standard Filzwasher (siehe Bild) mit 1 Bremsknaufumdrehung (ZU) ab 0,1kg ergibt 1kg Bremskraft. In anderen Worten eine Umdrehung von quasi 0 Bremskraft weg bringt 1kg auf die Zugwaage.
  • Carbontex Carbonwasher (Größe #22, siehe Bild) mit 1 Bremsknaufumdrehung (ZU) ab 0,1kg ergibt 1,5kg Bremskraft. In anderen Worten ein Umdrehung von quasi 0 Bremskraft weg bringt 1,5kg auf die Zugwaage. (also mit Carbontex 50% Steigerung)

Hinzufügen möchte ich das die Carbontex Washer Size #22 die größten sind welche in die Stella 4000 FD/FE Rolle perfekt passen, die Bremskraftzunahme ist enorm im Fall der Stella 4000 (+50% etwa). Man sollte also acht geben beim zudrehen der Bremse sowie dicken Fischen. Ebenso haben wir noch 2500 Modelle damit ausgerüstet (ebenso max. mögliche Washergrößen)

Vorteile Carbontex:

  • mehr Bremskraft bei gleichem Druck der Scheiben
  • längere Haltbarkeit als Filzwasher
  • relativ günstig, schnelle Lieferung im Gegensatz zum Hersteller-Ersatz
  • ruckfreier als viele günstige Lösungen welche man in so mancher Rolle findet

Nachteile Carbontex:
  • man verliert Garantie weil ausserhalb der Hersteller-Spezifikationen
  • Bremskraft kann je nach Modell deutlich schneller ansteigen als vor dem Umbau

Ich persönlich würde dieses Tuning fürs Süsswasser nur begrenzt empfehlen für Stationärrollen, am ehesten für Huchen/Wels. Sonst macht es meiner Meinung nach nur bei halbwegs stabil gebauten Salzwasserrollen Sinn.

Bei den anderen Rollenarten muss man abwiegen was man möchte. Für Finesse-Bremsen bei kleinen Stationärrollen würde ich bei gefetteten Filzwashern bleiben, um einen sanfteren Schnurabzug zu gewährleisten.

Hier noch der Link zur Firma: http://www.smoothdrag.com/

Möglichkeiten: Stationärrollen, Baitcastrollen, Multirollen, Fliegenrollen


Stella 4000 FE Bremse siehe Bild