Freitag, 18. April 2014

Daiwa Ryoga 1016L

Wie kommt es eigentlich dazu dass ein Produkt 2x gekauft wird? Entweder weil das erste schnell kaputt ging und man dringend Ersatz benötigt oder aufgrund hoher Qualität, Langlebigkeit, zeitlosem Design und einer ausgezeichneten Materialanmutung. Zweiteres war der Grund welcher mich dazu bewogen hat mich wieder für die Daiwa Ryoga zu entscheiden, diesmal für das kleine Modell 1016L mit einer Übersetzung von 5.4:1, sowie einem Schnureinzug von etwa 57cm bei voller Spule laut Hersteller. Realistisch sind hier wohl eher max. 50cm welche eine Kurbelumdrehung einholt. 12 Kugellager runden das Erscheinungsbild ab. In Verbindung mit den silbernen ZPI Tuningknobs ist diese Rolle wirklich eine elegante Erscheinung. Aluminium wohin man blickt - keine Selbstverständlichkeit bei den vielen Plastik-Leichtbaurollen welche heutzutage großteils angeboten werden. Im Inneren wurde der meiner Meinung nach nervige und unnötige Drag-Klicker von mir entfernt, Carbontex Bremswasher in maximaler Größe verbaut, sowie Abec 7 Keramikhybridkugellager eingebaut und die restlichen Lager geölt statt gefettet. Die Rolle läuft dadurch deutlich leichter an, der nervige Bremsklicker stört nicht mehr und die Bremsleistung ist insgesamt ebenso höher. Vom Hersteller wird diese Rolle im Übrigen als Salzwasserfest bezeichnet. Weiters ist sie von aussen über die Spulenbremse sowie die Magnetbremse welche 20 Einstellungen aufweist einzustellen. Von den Wurfeigenschaften ist diese Rolle definitiv der Fire-and-forget Kategorie zuzuschreiben - einmal halbwegs eingestellt je nach Köder/Wind 1-2 Klicks mehr oder weniger an der Magnetbremseinstellung auswählen und fertig. Einfacher gehts nicht.




Das Gesamtgewicht der Ryoga 1016L kann mit etwa 250g als durchaus vertretbar eingestuft werden. Die stabile Aluminiumkonstruktion bringt hier eben das eine oder andere Gramm mehr auf die Waage. Wird der mögliche Bereich des Wurfgewichts als Grundlage genommen, welcher nicht gerade klein ist und schon bei 5-6g beginnt, ist das Gesamtgewicht der Rolle im durchaus vertretbaren Bereich. Zum Vergleich, die große Ryoga 2020L wiegt 290g.


Das Spulengewicht ist deutlich niedriger als ich ursprünglich angenommen habe, die Standardspule RCS 1016 in Silber bringt inkl. Kugellager gerade mal 14,5g auf die Waage.

Standardspule RCS 1016

Die Tuningspule RCS 1012 in Rot ist mit etwa 15,5g sogar im Nachteil, was sich beim befüllen der Spule mit geflochtener Schnur wohl wiederum ausgleicht. Für monofile Schnur dickeren Durchmessers reicht die Kapazität der Tuningspule nicht aus.

Tuningspule RCS 1012

Im Größenvergleich mit der Ryoga 2020L sieht es dann so aus. Die kleine Ryoga ist angenehmer in der Handhabung aufgrund der etwas kleineren Bauweise.

 Größenvergleich Ryoga 1016L links, Ryoga 2020L rechts

Als Fazit lässt sich folgendes sagen: Ähnlich der Ryoga 2020L ist die 1016L eine sehr stabile round-Profile Rolle mit zeitloser Aluminiumkonstruktion sowie stabilem Getriebe - leider sind solche etwas schwereren Rollen momentan wohl eher im Aussterben begriffen. Leichte oft sehr teure Baitcastrollen mit Aluminium Getriebe werden auf den Herstellerseiten angepriesen, welche sich oft schon nach 10-15mal am Wasser vom Getriebe her anders anfühlen. Der Spruch: "die Rolle muss sich erst einlaufen" ist nach wie vor Blödsinn - nur weiche Materialien laufen sich schnell ein bzw. besser gesagt nützen sich schnell ab so das sich alles nach ein paar mal am Wasser geschmeidig anfühlt. Besitzen solche Rollen dann noch ein Plastikgehäuse - tja...dann kommt einem schon wieder das Wort Obsoleszenz in den Sinn. Mit der Grund warum sich nur noch eine einzige Rolle mit Alu-Getriebe in meinem Besitz befindet und das ausschliesslich für Finesse Methoden im Süsswasser.