Montag, 12. Mai 2014

Hecht mit Kunstködern - (m)eine Methode

Der Hecht ist ein beliebter Fisch in den Heimischen Gewässern, vielleicht weniger am Teller aber umso begehrter am Haken. Glaubt man so mancher aktuellen Umfrage wie dieser hier: http://www.angelforum.at/topic17743.html…9068837b490be83 zählt er gemeinsam mit dem Zander zum wohl am meisten beangelten Fisch. Es reicht hin und wieder am 1. Mai ans Gewässer zu gehen um zu sehen, wie viele Angler es auf den Hecht abgesehen haben.

Für den Hechtbestand selbst ist das wohl weniger vorteilhaft, groß sind Angeldruck und Entnahmemengen. Hier ist jeder einzelne gefragt einen schonenden Umgang mit dem Fisch zu beachten und ausserdem C&R den Vortritt zu geben, wenn man auch weiterhin noch halbwegs große Fische fangen möchte.

Nun zu den Angelmethoden mit Kunstködern. Es gibt eine Vielzahl von Kunstködern mit denen es möglich ist einen Hecht an den Haken zu bekommen. Hier ein Auszug von Methoden sowie Ködern.

  • Blinker
  • Spinner
  • Spinnerbait
  • Bucktailspinner
  • Gummifisch
  • Twister
  • T-Rig mit Stahl
  • Drop Shot (mit Stahl)
  • Vertikal
  • Jerkbaits
  • Ripbait (Twitchbait)
  • Softbaits
  • Crankbaits
  • Schleppangeln
  • Wobbler
  • Fransenjig
  • Popper
  • Stickbaits
  • …und noch viele weitere Methoden und Köder, auch div. Eigenbauvarianten sind hier möglich.

Wie man schon an der nicht gerade kurzen Liste erkennt ist die Methodenanzahl kaum überschaubar. Meiner Meinung nach ist es nicht gerade förderlich für den Fangerfolg viele dieser Varianten zu beherrschen bzw. anzuwenden ausser man fischt an unterschiedlichsten Gewässern. Ist man Besitzer von nur einer oder zwei Jahreskarten, ist es meist ratsam herauszufinden bzw. zu überlegen welche dieser Methoden zum Gewässer passt. Dies kann auf größeren Seen z.b. das Schleppangeln mit Softbaits im Freiwasser sein sowie das Gummifischangeln in Ufernähe je nach Jahreszeit. Oder eben Spinnerbaits sowie Oberflächenköder bei stark verkrauteten flachen Teichen.

Ich will eine Methode aus der oben genannten Liste vorstellen welche mir persönlich sehr gut gefällt und am passenden Gewässer ausgezeichnet fängt. Diese Methode ist nicht der Gufi Einheitsbrei welcher von über 50% aller Hechtangler praktiziert wird und grenzt sich ganz bewusst ab.


Einsatzgebiet:
  • Wassertiefe 1-5 (max. 6m)
  • über Krautfeldern
  • direkt neben/an Hindernissen
  • an Abbruchkanten
  • am besten im Stillwasser
  • Sichttiefe über 1 Meter vorteilhaft
  • Boot von Vorteil
Vorteile:
  • ausgezeichnete Fängigkeit
  • sehr umweltschonend (keine/kaum Abrisse/Hänger/Köderverluste)
  • keine anderen Angler welche ähnlich angeln
  • sehr präzise Würfe möglich
Nachteile:
  • Wassertiefenkenntnis/Hinderniskenntnis erforderlich
  • nur beschränkt fürs Uferangeln geeignet da mittelmäßige Wurfweiten
  • spezielles Tackle erforderlich
  • nur für Flachwasser sowie Mittelwasser einsetzbar

Also, für diejenigen welche nun noch Interesse haben und meinen diese Methode könnte was für ihr Gewässer sein, will ich das ganze nun mal genauer erläutern. Meine Methode setzt auf den Ködertyp Ripbaits/Twitchbaits (Köder siehe hier: http://www.tacklewarehouse.com/Rip_Baits/catpage-HBRIP.html) und ist je nach Köder sinkend/schwebend/auftreibend zu verwenden. Wichtig ist bei der Köderführung auf extremst langsamen Schnureinzug (spezielle Rollen) zwischen 35 und 50cm zu setzen. Pflicht ist ein Stahlvorfach und ich persönlich schwöre auf monofile Schnur (meist 0,35mm) mit geringer Dehnung in Verbindung mit 6,6-7 Fuss Baitcastruten welche das Ködergewicht doppelt bis 4-fach übersteigen.

Wer jetzt fragt warum so und nicht anders? Ich habe jetzt über Jahre versucht das Optimum aus dieser Methode rauszuholen und bin der Meinung mit oben genannter Technik die fängigste Köderführung zu gewährleisten welche mit Ripbaits(Twitchbaits) möglich ist. (Man bedenke das dieser Ködertyp nicht speziell für Hechte entwickelt wurde/wird)

Bei den Ködern selbst möchte ich nicht allzu weit ausholen, nur soviel – es gibt 4 Köderfarben für Hecht: Naturfarbe, Schockfarbe sowie Hell und Dunkel. Erwähnt werden sollte noch das man auch zwischen glänzenden sowie matten Ködern unterscheiden kann. Je nach Gewässer/Witterung und Jahreszeit kann die Köderfarbe variieren. Es ist also nicht entscheidend wie viele Köder man mitnimmt sondern wie schnell man aus den mehr oder weniger 4 Farbtönen den richtigen findet. Mit leichteren oder schwereren Haken (ich empfehle 2 Drillinge, nicht 3) kann man schwebende Köder langsam sinkend bzw. schwebende Köder auftreibend gestalten um mit ein und dem selben Köder flacher/tiefer zu fischen.

Köderführung: durch starke/schwache Schläge und lange/kurze Stopps spielt man mit den vielen Möglichkeiten welche ein guter Ripbait/Twitchbait bietet – durch den extrem langsamen Schnureinzug gibt man dem Fisch Zeit zu reagieren welche viele Hechte auch benötigen. Die monofile Schnur filtert allzu ruckartige und unnatürliche Bewegungen heraus. Mit Baitcastrute sowie Rolle ist diese Technik den ganzen Tag entspannt machbar, da kein hohes Ködergewicht bzw. keine kopflastigen Ruten welche Rückenschmerzen verursachen. Am besten angelt man vom Boot, Köderverlust gibt es mit dieser Technik ebenso kaum/gar nicht wenn man ein Gewässer und dessen Tücken kennt. Das macht das ganze weitaus umweltschonender als Gummifischangeln welches z.b. eine hohe Hängergefahr birgt. Mir persönlich macht diese Technik dort wo es sinnvoll/möglich ist sie einzusetzen sehr viel Spass, kaum jemand angelt auf diese Weise, gute Fängigkeit, entspanntes aber sehr aktives sowie präzises Angeln und man selbst entscheidet mit der kreativen Köderführung über Erfolg oder Misserfolg.

Wer also nicht darauf aus ist so zu angeln wie alle anderen, Schleppangeln oder stupides einkurbeln von Ködern satt hat und ein passendes Gewässer beangelt für den ist diese Technik vielleicht genau die richtige.

Vielleicht habe ich den einen oder anderen von euch inspiriert mit dieser doch sehr speziellen Methode auf Hecht. Viel Spass beim ausprobieren.

Freitag, 2. Mai 2014

Anfischen 1. Mai

Genau wie letztes Jahr zog es mich wieder in ein heimisches Tal zu einem See mit gutem Hechtbestand um die Saison zu starten, nur diesmal war ich nicht auf mich allein gestellt. Paul und Stefan waren mit von der Partie und wir konnten gemeinsam eine zweistellige Zahl an Hechten vorweisen. Mit Köder oder Köderfarben war kein langes experimentieren nötig da ich schon von zig Ausflügen auf diesen See wusste wie und was. Diesen Hecht mit knapp 90 konnte ich in einer flachen Bucht fangen. Die Ryoga 1016L (siehe Blogpost davor) war somit gleich mal eingeweiht. Danke hier nochmal an Stefan für das fotografieren und Paul fürs keschern.