Sonntag, 13. September 2015

September - Hechtzeit

Nachdem Stefan heuer schon anständig zugeschlagen hatte mit neuem PB Hecht und mehrere gute Fische auf seinem Konto verbuchen durfte war es bei mir auch wieder mal so weit.

Nach vielen Ausfahrten sowie vergebenen Angeltagen auf eine Fischart welche in meinem diesjährigen Jahreskartengewässer kaum vorkommt habe ich auf Altbewährtes zurückgegriffen. Was soll ich sagen, auf die Hechte ist Verlass.

Mit genau einem Meter und schöner Zeichnung bereitete mir dieser Fisch große Freude!






Montag, 2. März 2015

Der stille Begleiter - undurchsichtige Werbung für Angelgeräte

Das Internet bietet viele Möglichkeiten des Informationsaustauschs. Ebenso ist es sehr leicht sich Informationen über Produkte einzuholen. Herstellerinformationen sind eine Möglichkeit, Blogs, Foren, Facebook usw. sind hinzugekommen.

Es gibt immer mehr Information...

...und sie wird immer undurchsichtiger, minderwertiger und schwerer zu filtern.

Warum? Die Menge der Information sagt nichts über die Qualität. Werbung im Internet wird immer trickreicher und selbst für das geschulte Auge schwer zu durchschauen. Dieser Blog könnte von einem Hersteller gesponsert sein, ist er aber zum Glück nicht wie ich euch versichern kann. Nun könnt ihr mir glauben oder nicht. Sucht man nun bei Google nach Produkt XY sind die ersten Links nicht unbedingt die sinnvollsten sondern diejenigen Seiten welche am meisten dafür bezahlen das sie bei einer Suchanfrage ganz oben stehen. Gleich wie bei Anzeigen in Zeitungen...Seite 3 kostet mehr als Seite 30.

Unterscheiden sollte man vor allem zwischen direkter Werbung - z.b. ein Werbebanner welcher für Produkt XY wirbt sowie indirekter Werbung z.b. ein Forumseintrag von User XY oder Facebook Kommentar von User XY.

Indirekte Werbung ist mit großer Vorsicht zu genießen und oft schwer zu erkennen.

Die meisten großen deutschsprachigen Foren sind von Herstellern gesponsert, Facebook Accounts gehören Firmen welche damit positive Stimmung erzeugen. Kommentare in Foren solange sie nicht von Usern sind welche man kennt meist einen feuchten Kehricht wert, selbst viele Blogs sind gesponsert. Bewertungen in Tackleshops bezahlt, Videos in Youtube welche gewisse Produkte vorstellen ebenso bezahlt oder gesponsert...das ganze ist teils so undurchsichtig wie ein Glas Milch.

Um es kurz zu sagen, man bekommt zwar zu den meisten Produkten tonnenweise Meinungen und Informationen aber da es schlicht und ergreifend unmöglich ist diese nach ihrer Herkunft und Stichhaltigkeit zu prüfen sind die Informationen größtenteils wertlos.

So unkonventionell das nun auch klingen mag, rein technische Herstellerinformationen sind mir persönlich meist weit mehr wert als viel Blabla in der großen weiten Welt des Internets.

Fazit: Es gilt wie immer, ein qualitativ hochwertiges Produkt braucht (kaum) keine Werbung.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Tackle Import - USDM und JDM

Europa ist nicht gerade der bevorzugte Markt der großen Hersteller von Angelgerät, auch wenn in den letzten Jahren etwas Bewegung zu verzeichnen war. Es gibt kaum einen begeisterten Angler welcher nicht einmal den Blick nach Übersee wagt.

USDM - United States Domestic Market oder JDM - Japan Domestic Market Angelgeräte, egal ob Rute, Rolle oder Köder sind sehr begehrt und oft von höherer Qualität.

Sind Importe also der richtige Weg, kann man damit Geld sparen? Die Antwort ist nicht eindeutig. Während aus Japan importierte Ware teils nach wie vor günstig zu erwerben ist sieht es in den USA momentan sehr schlecht aus. Der Euro welcher in den letzten paar Monaten über ein Viertel seines Werts gegenüber dem Dollar verloren hat macht USDM Importe quasi überflüssig oder sehr uninteressant.

Bei einem Umrechnungskurs von etwa 1 Euro = 1,10 Dollar je nach Zahlungsanbieter darf man Versand z.b. 30 Dollar, EUSt. 20%, Zoll - irgendwo um 4% noch dazu rechnen.

Für ein Produkt welches 200 Dollar kostet sind somit schnell mal über 250 Euro fällig.

In Japan hingegen sieht es noch besser aus, günstigerer Versand bei so manchem Shop sowie ein nicht allzu starker Yen lassen hier noch das eine oder andere Schnäppchen zu, vor allem wenn so mancher Shop dann noch einen niedrigeren Warenwert angibt nach dem der Zoll berechnet wird.

JDM Tackle bei EU-Shops zu kaufen würde ich nach wie vor nicht empfehlen, außer man ist Grobmotoriker und absolut auf die Garantiezeit angewiesen. Die Aufschläge grenzen meist an Wucher. Doppelte oder höhere Preise sind die Regel wen JDM Angelgeräte aus EU-Shops gekauft wird, da ist es meist besser den Import zu riskieren um Geld zu sparen bei zuverlässigen Japanischen Händlern.

Selbst für heiß begehrte Megabass Ruten welche in der EU nicht unter 500 Euro zu haben sind, waren bis vor kurzem teils unter 300 Euro fällig, wenn aus Japan importiert wurde. Also immer schön die Augen offen halten.

Samstag, 17. Januar 2015

Rebranding

Je mehr Tackle es zu kaufen gibt, desto mehr Produkte sind irgendwelche OEM Waren. Man denke nur an die Rollen vom Wühltisch in so manchem Angelshop.

So kann es durchaus vorkommen das ein und die selbe Rolle von verschiedenen OEM Herstellern in unterschiedlicher Ausführung/Farbe/Design angeboten wird. Eine Penn Conquer = Abu Garcia Salty Stage um nur ein Beispiel zu nennen.

Shimano oder auch Daiwa waren bisher eine "Bastion" - es gab diese Rollen nicht unter anderem Namen.

Das hat sich nun geändert. Daiwa machte als erstes den Schritt mit der Tatula welche nun unter dem Namen "Arachnid" bei Cabelas erhältlich ist.


Cabelas bietet nun also die Tatula unter dem Namen "Arachnid" mit 4 zusätzlichen Kugellagern an. Jeweils zwei dieser vier zusätzlichen Lager sitzen am Wormshaft bzw. unter den Knobs. Da ich selbst meine Tatula mit 11 Kugellagern ausgestattet habe weiß ich das dieses Tuning doch einiges bringt.

Für 180 Dollar also eine ziemlich coole Rolle wie ich finde. Wobei man allerdings noch schön das "Engineered by DAIWA" am Gehäuse erkennen kann.

Allem Anschein nach können es sich selbst die "großen" Markennamen nicht mehr leisten komplett auf Rebranding zu verzichten.

Hier der Link zum Cabelas Shop: http://www.cabelas.com/product/Cabelas-Arachnid-Baitcasting-Reel/1907828.uts?Ntk=AllProducts&searc

Mittwoch, 14. Januar 2015

Wurfweite

Ausreichende Wurfweite ist in so manchem Fall der Schlüssel zum Fangerfolg. Egal ob vom Ufer oder vom Boot, wer schwer erreichbare Stellen vom Ufer aus anwerfen kann oder das Boot mit seiner Scheuchwirkung nicht zu nahe zum Fisch steuern muss ist oftmals klar im Vorteil.

Wie erreicht man nun mehr Wurfweite?

Die Kombination aus Rute/Rolle/Schnur und Köder mit der ich persönlich die weitesten Würfe durchführen kann ist folgende:
  • 3,15m Meerforellenrute (mit kurzem Griffstück)
  • Shimano Stella 4000
  • 0,12mm Geflecht (Realdurchmesser unter 0,20mm)
  • zum Wurfgewicht passender Metallköder

Selbstverständlich ist eine Meerforellenrute und eine 4000 Stationärrolle mit dünnem Geflecht und einem Metalljig als Köder in fast allen Situationen die völlig falsche Wahl, auch wenn hiermit Wurfweiten bis 150 Meter möglich sind.


Durch welche Faktoren lässt sich die Wurfweite bei Stationärrollen steigern?

  • Ködergewicht muss zur Rute passen - zu leichtes oder zu schweres Ködergewicht verringert die Wurfweite
  • Rutenlänge - je länger die Rute desto besser, wenn man allerdings einmal 3 bis 3,5 Meter erreicht hat bringt es nicht mehr allzu viel
  • Schnur - je dünner, glatter und geschmeidiger die Schnur desto mehr Wurfweite, dünnes Geflecht ist hier oft im Vorteil
  • Spulengröße der Rolle - mit einer 4000 Spulengröße wirft man weiter als mit einer 1000
  • Schnurverlegung der Rolle - eine aktuelle Shimano Stella FI wirft weiter als eine Biomaster, bessere Schnurwicklung, glattere Abwurfkante
  • Aerodynamik des Köders - ein stromlinienförmiger Köder aus schwerem Material fliegt naturgemäß weiter
  • Wurftechnik - richtige Ausführung des Wurfs
  • saubere Ringe - verschmutze Ringe kosten Weite

Und wie bekekommt man weitere Würfe mit Multirollen bzw. Baitcastrollen zustande?

  • Ködergewicht muss zur Rute passen - bei Multi/BC Rollen ist das noch wichtiger als bei Stationärrollen
  • Rutenlänge - je länger desto mehr Wurfweite
  • Ringanzahl - Ruten mit 10-12 Ringen kosten oft den einen oder anderen Meter
  • Schnur - mit nicht zu dickem Flurocarbon oder monofiler Schnur lässt sich der eine oder andere Meter herausholen im Gegensatz zu Geflecht wo die Wurfbremse eher konservativ eingestellt werden muss
  • Spulengröße - für leichte Köder eine dementsprechend ausgelegte Rolle verwenden, eine 200 Spule und 5g Köder vertragen sich schlecht
  • Rolle mit genau einstellbaren Wurfbremsen verwenden und diese auch richtig justieren
  • Aerodynamik des Köders - ein stromlinienförmiger Köder aus schwerem Material fliegt naturgemäß weiter
  • Wurftechnik - richtige Ausführung des Wurfs, bei Multi/BC Rollen noch entscheidender als bei Stationärrollen
  • saubere Ringe - verschmutze Ringe kosten Weite

Ich hoffe die Tipps helfen euch beim verbessern der Wurfweite.

Dienstag, 13. Januar 2015

Stationärrolle oder Multirolle bzw. Baitcastrolle?

Sieht man über den großen Teich oder auch in den fernen Osten, zeigt sich das wir hier in Europa bei Multirollen (Baitcastrollen) weit hinterherhinken. Nachdem ich mich über Jahre hinweg intensiv mit Multirollen sowie Baitcastrollen beschäftigt habe, angefangen von Wurftechnik, Einsatzzweck bis hin zu Tuningmaßnahmen für mehr Wurfweite oder niedrigere Ködergewichte lässt sich eines klar sagen.


Multirollen/Baitcaster haben Vorteile in gewissen Bereichen

  • angeln vom Boot aus in flachen Gewässern (praktische Rutenlänge, keine hohe Wurfweite erforderlich)
  • beim angeln von Hardbaits (kein Überschlagen des Köders im Wurf)
  • bei Angeltechniken wo Flurocarbon oder monofile Schnur zum Einsatz kommt (Mono oder FC fischt sich an der Multi oder BC einfach deutlich entspannter und ohne Drall)
  • Vertikalangeln (ebenso deutlich ergonomischer und entspannter bei der Köderführung)
  • angeln mit kleinen, leichten Ködern an monofiler Schnur/Flurocarbon im klaren Wasser (etwas Übung ist allerdings erforderlich)

Nachteile gibt es bei den Multirollen bzw. Baitcastrollen natürlich ebenso

  •  bei Verwendung von geflochtene Schnur 

Bei Verwendung von Geflechtschnur auf Multi/Baitcastrollen gibt es eine ganze Reihe von Problemen. Dünne Geflechtschnur (Realdurchmesser unter 0,20mm) schneidet gerne in untere Lagen vor allem wenn diese unteren Lagen nicht straff oder nicht sauber verlegt sind. Die Folge sind Vogelnester auf der Rolle während des Wurfs, das führt zu Schnurbruch. Dieser ist der Grund warum der Köder auf nimmer wiedersehen Richtung Horizont fliegt.

So mancher Angler vermeidet diesen unerfreulichen Köderverlust durch den Einsatz von dickerem Geflecht welches bei einem Nest nicht abreißt. So zerstört man Rollen und der Köder hat ausserdem weit mehr Auftrieb.

Fazit: Geflecht auf Multis oder Baitcastrollen ist mit Vorsicht zu genießen. Für Hardbaits keineswegs notwendig und zum Kontaktangeln auf Grund ist man sowieso bei einer qualitativen Stationärrolle besser aufgehoben.

  •  beim erzielen von hohen Wurfweiten

Hohe Wurfweiten erzieht man nur mit dünner Schnur, langen Ruten und einer guten Rollen, solange der Köder nicht gerade aus Balsaholz gefertigt wurde und Gegenwind in Orkanstärke herrscht. Für maximale Wurfweiten ist eine hochwertige Stationärrolle mit dünnem Geflecht nach wie vor die beste Wahl. Abgesehen davon gibt es Baitcastruten kaum in Längen über 240cm.

  • Verwachsene Ufer

Auch wenn es verschiedenste Wurftechniken gibt welche einem das Angeln an verwachsenen Ufern erleichtern reicht ein Blatt oder ein Grashalm an dem sich die Schnur oder der Köder beim Wurf verfängt für ein Vogelnest auf der Spule.


Fazit: Viele Wege führen nach Rom oder in diesem Fall zum Fisch. Die verschiedenen Rollenmodelle machen durchaus Sinn. Je nach Schnur, Köder, Angeltechnik, Gewässer usw.
Es gibt keine Rolle welche alles bestens abdeckt. Allerdings sollte man die Weitsicht aufbringen Stationärrolle, Multirolle und Baitcastrolle nur dort einzusetzen wo es auch Sinn macht. Möglich ist vieles, aber nicht alles schlau oder fängig.


Hier noch ein Video von einem Pro: https://www.youtube.com/watch?v=_G8QnRcya9Q

Samstag, 10. Januar 2015

PG, HG, XG, HS, XXS - die gute alte Übersetzung der Rolle

Egal ob Stationärrolle, Baitcaster oder Multirollen fürs Meeresangeln - je nach Modell und Größe ändert sich die Übersetzung des Getriebes. In den letzten Jahren wurde die Verwirrung um die verschiedenen Übersetzungen noch größer. Sehr oft gibt es 3-4 verschiedene Übersetzungen pro Größe und Modell. Dementsprechend ist es wichtig sich im Vorhinein genau zu Informieren. Je nach Köder, Fischart oder Angelmethode ist eine hohe, niedrige oder normale Übersetzung durchaus sinnvoll. Kennt man sich gar nicht aus, empfiehlt es sich weder zu einem niedrig übersetzten Getriebe (PG - Power Gear) zu greifen, noch zu einem hohen (HG, XG oder HS, XXS usw). Je nach Hersteller variieren die Bezeichnungen für die verschiedenen Übersetzungen.

Ich persönlich bevorzuge für die meisten Angelmethoden im Süsswasser niedrig oder normal übersetze Rollen. Also bei Stationärrollen 5,0:1 - 5,2:1, bei Baitcastrollen 5,1:1 bis 6,4:1. Beim Kunstköderangeln auf Zander kann eine schnellere Rolle durchaus Sinn machen um Gummiköder über die Rolle vom Gewässergrund anzuheben, allerdings gibt es selten Situationen wo extrem schnelle Köderführung im Süsswasser gut fängt. Ausnahmen sind hier Seeforellen.

Im Salzwasser sieht es da anderes aus. Hier ist eine schnelle Köderführung beim Kunstköderangeln (Popper, Stickbaits usw.) anzuraten. Eine Ausnahme stellt nur das Jiggen dar.