Dienstag, 4. März 2014

Huchen

Immer wieder werden in der Drau große Huchen gefangen, 30kg+ sind nach wie vor möglich wenn auch extrem selten. Ein Revier in welchem solche Fische noch gefangen werden können besorgte ich mir letztes Jahr als Jahreskarte. Revierlänge gut 10km, ein paar Hotspots, welche aber auch jeder kennt und natürlich dementsprechend befischt werden. Lange Anfahrtswege, stark schwankender Wasserstand sowie quasi keine Revierkenntnis meinerseits trugen ihr übriges dazu bei das die Fischerei dort nicht allzu erfolgreich verlief. Nicht das ich Erfolg erwartet hätte, aber ein paar Faktoren waren wirklich extrem nervtötend und absolut unerwartet, so kannte ich die Huchenpirsch bisher nicht.

Zu diesen Faktoren gehörten extreme Wasserstandsänderungen innerhalb 1 Stunde bzw. während der Anfahrt durch den Kraftwerksbetrieb, kaum Futterfisch bis auf ein paar verstreute Besatzforellen und Aitel...ich frage mich heute noch was die Huchen dort überhaupt fressen ausser dem Besatz. Extreme Hängerstrecken wegen Einbringung von Steinen in die Rinne durch Baggerschiffe. Das sieht so aus, ein Schiff beladen mit gut 50 Tonnen Steine/Erde kippt diese 50 oder 100m ober mir in den Fluss. Ja, so wünscht man sich das... ebenso wie eine Durchflussmengenänderung von 40m³ auf über 100m³ innerhalb kürzester Zeit oder umgekehrt. Einfach nur schade was Kraftwerke sowie Flussverbauung hier angerichtet haben.

Teilweise hatte ich eine entspannte Fischerei, sieht man davon ab das der Großteil des Köderausbringens oft 5 Meter neben dem Radweg stattfindet und man bei jedem 3. Standplatzwechsel in einen neuen Hundehaufen tritt, da das Revier ja innerhalb eines Stadtgebiets liegt.

Alles in allem die mit Abstand eigenartigste sowie nervtötendste Huchenfischerei welche ich je in einem Revier, welches Huchen beherbergt erlebt habe. Parkplatzprobleme, Hunde, Baggerschiffe, enorme Wasserstandsschwankungen, schwierige Spotsuche verbunden mit Hängerorgien und obendrein einem geringen insgesamten Fischbestand welcher rein vom Besatz lebt. Nebenbei ein Moped (betankt?) welches im Fluss lag, neben anderem Müll...später wurde aus dem Revier auch noch ein Auto geborgen. Nein, so stelle ich mir das Fischen auf den König der Salmoniden nicht vor.

Wohnt man 2-3km vom Wasser entfernt, verfügt über Revierkenntnis und sucht beim Angeln keine Entspannung kann man das in Kauf nehmen, so aber ist es kein Huchenfischen im herkömmlichen bzw. von mir bisher ausgeübten Sinne.

Bis auf 2 kleinere Besatzhuchen - Nachläufer war nicht viel zu machen.

...der letzte Tag an der Gail - Schneeberge inklusive

kleiner Huchen (leider unscharfes Handyfoto)

Forelle auf am 4'' T-Rig