Hat man sich dazu entschlossen dem Spinnfischen den Rücken zu kehren oder möchte einfach etwas neues versuchen, sowie seinen anglerischen Horizont erweitern fällt da natürlich das Baitcasten wie es in Japan/Amerika sehr beliebt ist ins Auge. Nur Baitcasten ist nicht Spinnangeln und die kleinen Multirollen - in flacher Bauweise Baitcaster genannt, sowie der Wurfablauf erfordern etwas Übung. Ich persönlich bin mir nicht sicher ob das Angeln mit der Spinnrute oder mit der Castingrute schwieriger zu erlernen ist wenn jemand überhaupt nicht angeln kann, aber die Umgewöhnung vom Spinnangeln auf Baitcasten dauert definitiv seine Zeit.
Mittlerweile auch am europäischen Markt angekommen gibt es eine große Auswahl an Rollen/Ruten und natürlich eine noch viel größere Auswahl an Rollen/Ruten von denen man die Finger lassen sollte. Kurz gesagt, es ist notwendig in zumindest halbwegs anständiges Tackle der mittleren Preisklasse zu investieren wenns klappen soll. Denn der Preis schlägt sich hier fast direkt auf mehr Wurfweite nieder und erspart viele Perücken. Das ergibt sich hauptsächlich durch bessere Kugellager bzw. niedrigere Spulengewichte sowie bessere Wurfbremssysteme - diese kosten im Falle der Baitcastrollen Geld.
Eine meiner Meinung nach lohnende Ruten/Rollenserie für Baitcast-Einsteiger ist die Amerikanische Daiwa Tatula Serie - Ruten und Rollen kosten hier jeweils 149 Dollar. Die Daiwa Tatula Rolle wirft von etwa 10 - 40g gute Weiten. Mit etwas Übung sind auch noch unter 10g möglich. Eine Daiwa Tatula 100 HSL mit einer Daiwa Tatula Rute mit Länge 6 Fuss 10 Zoll Medium Heavy stellt ist ein Setup dar, welches für Anfänger und Profi gleichermaßen gut zu verwenden ist. Köder von 10-max. 30g sind damit möglich. Werfen mit der Baitcastausrüstung funktioniert nur dann tadellos wenn die unteren sowie oberen Wurfgewichtsgrenzen der Rute eingehalten werden! Hält man sich an diese Regeln bietet die Tatula Serie eine simpel einzustellende Rolle, eine leichte relativ sensible Rute und gute Wurfweiten - mit 0,35mm monofiler Schnur bespult kann es dann ans üben gehen. Für anfängliche Wurfübungen ist monofile Schnur die beste Wahl - günstig und bei Perücken auf der Spule relativ leicht zu entwirren.
Beim Ködergewicht sollte man für den Anfang bei oben genanntem Gerät etwa 15-20g zum Üben auswählen.
Es gibt diverse Rollenhersteller, aber für Anfänger sind Baitcastrollen mit Spulenbremse sowie Magnetbremse die beste Wahl, die Regulierungsmöglichkeiten von aussen stellen einen zusätzlichen Vorteil dar. Jedes System hat seine Vorteile, trotzdem würde ich Anfängern ausschliesslich zu Rollen mit Magnetbremseinstellung raten, kürzere Übungszeit bzw. weniger Perücken werden es einem danken.
Von allen Herstellern ausser Daiwa/Shimano rate ich grundsätzlich ab, Abu Garcia wäre noch eine Option, aber beim Rest versäumt man nichts ausser man möchte sich ärgern oder hats gerne unnötig kompliziert.
Am Wasser gilt es natürlich die Rolle richtig einzustellen. Dazu siehe Bild unten. Mit Hilfe der Spulenbremse bzw. Schleifbremse (grüner Pfeil) das rechts/links Spiel der Spule reduzieren sodass der Köder bei gedrückter Freilauftaste (blauer Pfeil) langsam zu Boden sinkt. Bleibt der Köder stehen, Spulenbremse (grüner Pfeil) öffnen, fällt er schnell zu Boden Spulenbremse etwas schliessen. Ist die Spulenbremse richtig eingestellt, Magnetbremse (roter Pfeil) auf Einstellung 10 von 20 möglichen Einstellmöglichkeiten. Dann Freilauftaste (blauer Pfeil) drücken und werfen - dazu den Daumen im Richtigen Moment von der Freilauftaste (blauer Pfeil) entfernen. Kurz bevor der Köder am Wasser aufkommt den Daumen wieder auf die Spule um ein überdrehen der Spule zu verhindern. Soweit die Theorie.
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