Am ersten Mai angeln gehn heisst meist nicht allein zu sein am Wasser,
geschweige denn etwas zu fangen wo X-Köder ins Wasser plumsen. Entgegen
dem Rat von 2 Bekannten hab ich mich entschieden den Saisonauftakt mit Hecht zu starten, anstatt mit Salmoniden. Im Nachhinein war es wohl die richtige Entscheidung. Ich legte mich auf einen mittelgroßen Kärntner See mit guter Sichtigkeit des Wassers fest um dort in die Saison zu starten.
Das Angeln begann um 05:30 - mein Köder berührte das Wasser, keine 10 Würfe, schon kam der erste Biss. Ein schätzungsweise 60cm Hecht schüttelte mir
nach 5 sekunden meinen mit Schondrillingen versehenen Wobbler durch die
Luft. Nunja, was solls, weiter gehts - fängt ja schon mal gut an wenn
der Köder seine Wirkung nicht verfehlt. So ging es weiter, eine halbe
Stunde später der nächste, aber leider sehr kleine Kanidat - deswegen
keine Widerhaken. Abhaken ging flott und weiter gings - Stellenwechsel
sowie Köderwechsel. Diesmal durfte der Sebile Stickbait zeigen was er kann -
und flog seine Bahnen durch die Lüfte. Einige Würfe später ein recht
spektakulärer Biss - der Stickbait ist nämlich dank Stefans Fehlkauf ein Suspender anstatt Sinker welchen ich eigentlich wollte. Dieser Suspender läuft nur 30-50cm unter der Wasseroberfläche - aber er fängt. Ich
konnte durch den flachen Lauf des Köders den Biss schön sehen, immer wieder ein Erlebnis. Ein knapp 80cm Hecht
wollte es wissen - musste sich aber nach kurzem Drill geschlagen geben
und wurde geschwind befreit und releast. Ich war so
überglücklich das sich endlich mal wieder ein brauchbarer Hecht zeigte bzw. hängen blieb (letztes Jahr kamen mir einige gute ab) das ich auf das Foto vergessen habe. Weiter gings - die ersten anderen Hechtangler kamen an und versuchten
ihr Glück, ich angelte derweil vom Ufer weiter, mehrere Kleine um die
40-60cm konnte ich noch verzeichnen. Es wurde knapp 9 Uhr - der
Bootverleih öffnete. Also nix wie hin.
Erstmal Boot aus der Garage - slippen...einladen...die Zeit verstrich,
macht nix. Dann endlich am Wasser an eine verheissungsvolle Stelle -
ankern - 360 Grad Fächerwurf. Anfasser - hing nicht - paar Würfe weiter -
Nachläufer vom gleichen Fisch. Er mag nicht, wen wunderts - die
tote Zeit kam. Danach kann man an diesem Gewässer fast die Uhr stellen. Mit
nicht allzu tief laufenden Ködern geht dann nichts mehr. Ausserdem war die Bucht schon arg abgefischt von diversen anderen
Anglern/Schleppfischern und weiß Gott wem noch. Also mal sehn ob ich mit
meiner dafür nicht gerade geeigneten Rute einen Gufi werfen kann,
irgendwie flog das Ding - zwar nicht weit aber immerhin. Nach den
halbwegs erfolgreichen Wurftests im flachen Wasser steuerte ich das Boot
gemächlich an die Krautkante. Mit Krautkante meine ich den Bereich wo
die verkrautete Flachwasserzone von etwa 5m in das Freiwasser mündet. Mittlerweile war es 10:45, ich hatte gemütlich gegessen und der Gummifisch wollte geworfen werden. Die Sonne stand hoch und brannte herunter - ich tat die ersten
Würfe, genau dorthin wo das Kraut aufhört. Absinken lassen, anjiggen,
usw. - ihr kennt das ja. Etwa beim 5 Wurf - Einschlag, Anhieb, wehrt
sich - was besseres - so kam es mir zumindest vor. Ich zog hoch, der
Fisch zeigte wenig von seiner Kraft. Also Bremse auf, der Hecht in Lauerstellung
stand gemütlich Schwanz zum Boot, Kopf Richtung freies Wasser - klarer
Fall. Er hing ganz gut, zumindest sah es so aus, also machte ich meiner
Meinung nach das einzig richtige - hinter ihm aufs Wasser klopfen um ihn zur Flucht zu animieren. Tja,
entweder kannte er das schon oder es war ihm wurscht. Er bewegte sich nicht - tja,
also warten, denn total unausgedrillt lande ich keinen Fisch dieser
Größe, ob mit oder ohne Kescher. Ich wartete - richtig wars, wie aus
dem nichts gab er Vollgas, tauchte ab - das ging alles schön in die
Bremse, wehe dem der sie da vorher nicht geöffnet hätte. Wieder
hochgeholt hatte er den Haken nun auf einmal vorne rechts sitzen - großer Gufi
ohne Stinger - keine gute Wahl...ich erwartete schon das er abkommt. Schüttel schüttel -
Haken vorne links. Mein einziges Augenmerk galt nur noch dem Haken. Nur
war er jetzt zum Glück müde, ich also Lipgrip rein, Rute weg, und mit 2. Hand rausgehoben. Wunderbar wer hätte das gedacht, ich hatte
schon ärgste Befürchtungen. Monoschnur sei dank, mit
Geflecht wäre der Haken wohl irgendwo, nur nicht noch im Fischmaul.
Fotos musste ich leider selbst machen. Aber alles
klappte tadellos, inklusive dem releasen.
Ein schöner Start in die heimische Saison, mal sehen wie es weiter geht.
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